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Rahmenschalthebel als Lenkerendschalthebel verwenden!

Zur Betätigung der Schaltung sind am Liegerad Lenkerendschalthebel sehr cool, mir sind die Dinger aber immer zu teuer gewesen. Bei meinem aktuellen Projekt, einem 2x28"-Highracer auf Basis von Rennradkomponenten, gehören zu der eingekauften Komponentengruppe (Shimano RX100) auch zwei Rahmenschalthebel dazu.Ich denke mir, dass diese auch sonst noch günstig zu bekommen sind, weil sie ja eigentlich niemand mehr verwenden will. Daher habe ich mir einen Adapter ausgedacht, mit dem man sie als Lenkerendschalthebel verwenden kann.
Der Adapter muss folgendes können:
-Er muss sich in das Ende eines normalen Lenkers einschrauben lassen, ohne dass dafür der Lenker verändert werden muss (keine Löcher bohren oder schlimmeres)
-Er muss einen Gegenhalter für die Bowdenzughülle bereitstellen.
-Die Bowdenzughülle muss sich unter dem Lenkerband einwickeln lassen, so dass sie nicht stört.
-Das ganze muss optisch unauffällig und wenns geht auch elegant sein.

Hebel-Skizze
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Es sind schon ein paar Drehteile zu fertigen. Wenn sich passendes Material findet, gehts vielleicht auch ohne Drehmaschine. Für die Bohrungen ist dann aber wenigstens ein Bohrständer nötig.
Teil 1 besteht aus 22mm Alu und erhält eine Längsbohrung von 6mm, die bis auf die letzten 2mm auf 10mm aufgebohrt wird. Hinzu kommen noch genau fluchtende Querbohrungen von 9 und 6mm, letztere wird angesenkt.
Teil 2 besteht bei mir aus Silberstahl, kann aber auch aus Alu gemacht werden. Der Durchmesser (9mm) muss in die Schalthebel passen, im Zweifel also erst mal nachmessen. Innen drin ist ein Gewinde M5.
Teil 3 wird aus 5mm Alublech gefertigt. Für den Bowdenzug ist eine Stufenbohrung vorgesehen, 5,5mm und 2mm Durchmesser.
Der Durchmesser von Teil 4 sollte möglichst dem Innendurchmesser des Lenkerrohres entsprechen, das variiert schon mal. Bei mir waren es 18,6mm. Es wird zuerst mit 4,2mm durchbohrt, und dann mit 6mm aufgebohrt, bis auf die letzten 8mm für das M5 Gewinde. Zum Schluss wird es schräg zersägt.
Ausserdem sind noch zwei Schrauben für die Montage nötig: Eine M5 Senkkopfschraube mit 20mm Länge, und eine M5 Zylinderkopfschraube mit Inbus oder Kreuzschlitz, 50mm lang.


Ansicht einmal zusammengesetzt, und in Einzelteilen.


Zur Montage werden erst mal die Teile 1, 3 und 4 mit der langen Schraube zusammengesetzt und in das Lenkerende eingesetzt. Die Schraube muss festgezogen werden.
Bei der ersten Probemontage muss alles noch zueinander richtig ausgerichtet werden, vor allem, dass der Innenzug schön in die Rille vom Schalthebel reinläuft.


Jetzt Teil 2 in den Schalthebel einsetzen und mit der schaltwerkseigenen Schraube festziehen.


Mit der kleinen Schraube wird das dann von der anderen Seite her fixiert.

Wenn alle Teile richtig zueinander angeordnet sind, also vor allem Teil 1 zu Teil 3 so, dass der Bowdenzug sauber in die Rille vom Schalthebel reinläuft, diese Position mit einem seitlichen Strich markieren. Dann alles wieder auseinandernehmen, durch Teil 3 hindurch in Teil 1 rein eine Bohrung von 2mm bohren und dort ein Stück Fahrradspeiche reinsetzen. Das ganze dient als Verdrehsicherung. Es wäre auch schlau, wenn der Speichendraht in eine passende Bohrung in Teil 4 reinragt, dann kann nach der nächsten, endgültigen Montage nichts mehr verdrehen.

Allen die das nachbauen, viel Erfolg. Allen denen was besseres einfällt, bitte melden! :-)

© Dezember 2008, Wolfgang Bion
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