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Velomobildesign

Fahrerkomfort

Der Sitz, -Genuss ohne Reue

Sitzformen gibt es viele. Da wären zunächst einmal Kunststoff-Schalensitze. Diese müssen auf die Körpergrösse passen, deshalb gibt es meistens von einem Modell mehrere verschiedene Grössen zu kaufen. Um ein übermässiges Schwitzen zu verhindern hat sich ein Polster aus Böschungsmatte bewährt. Eine spezielle Sorte mit beidseitiger Vliesauflage gibt es bei Pedalkraft zu kaufen. Diese sogenannte 'Sommermatte' ist sehr beliebt.
Die Schalensitze werden gerne für flache bis sehr flache Lehnenneigungen verwendet. Für aufrechtere Sitzhaltungen kommen gerne Spannsitze zum Einsatz. Etwas aus der Mode geraten ist eine Bespannung aus Gurten, z.B. Rolladengurt. Diesen muss man immer mal wieder nachspannen. Hier hat man aber auch den Vorteil, dass man sich individuell bestimmte Bereiche fester oder lockerer spannen kann. Dadurch lässt sich so ein Sitz sehr gut an die individuellen Bedürfnisse anpassen.
Zeitgemässer ist eine Bespannung aus Netzgittermaterial. Dieses ist sehr zäh und langlebig. Es muss aufwendig und stabil vernäht werden.

Die Federung, -nicht nur für Weicheier

Eine gute Federung ist beim Liegerad wichtiger als beim Normalrad. Fahrbahnstösse werden nicht so gut von der Wirbelsäule abgefangen. Eine Federung ohne Pedalrückschlag ist aber beim Liegerad auch viel einfacher zu verwirklichen als beim Normalrad, weil hier die Belastungsspitzen durch 'in die Pedale stellen' entfallen. Pedalrückschlag bedeutet hier, dass das Einfedern des angetriebenen Rades in den Pedalen zu spüren ist. Die Kette zieht das Pedal ein Stück weit zurück. Um das zu verhindern gilt als Faustregel, dass der ziehende Kettenstrang ca. 2cm über dem Schwingenlager vorbeigehen muss.
Federung und Dämpfung sind zwei paar Schuhe: Während die Federung dafür sorgt, dass das Rad einem Hindernis ausweicht sorgt die Dämpfung dafür, dass es verzögert in die Ausgangsposition zurückgeht. Dadurch bleibt das Rad besser auf der Fahrbahn haften. Mit schlechter Dämpfung hat man oft den Effekt, dass das Rad z.B. auf Kopfsteinpflaster seitlich wegschwimmt.
Es gibt inzwischen eine grosse Auswahl an Fahrrad-Feder-Dämpfersystemen. Ich verwende auch gerne Cellastoblöcke, weil diese leichter sind und wartungsfrei praktisch ewig halten.
Alles weitere steht (bald) in meinem Technik-Kapitel unter 'Federung'.

Grössenanpassung, -von Zwergen und Riesen

Alle käuflichen Liegeräder verfügen über eine Anpassmöglichkeit an verschiedene Fahrergrössen. Wichtig ist dabei der Abstand Sitz-Rückenlehne zu Tretlager. Die richtige Länge kann man folgendermassen feststellen:
Bei Liegerädern mit flacher Lehnenneigung stellt man eine Kurbel ganz nach vorne und versucht, das Pedal mit der Ferse zu erreichen. Es sollten noch 1-2cm Luft zwischen Pedal und Ferse bleiben.
Bei Liegerädern mit steiler Lehne sollte keine Luft dazwischen sein, eher noch 1-2 cm kürzer. Das sind Erfahrungswerte von mir. Individuell mögen die Geschmäcker verschieden sein.
Bei meinen Eigenbauten habe ich bisher keine Grössenanpassung eingebaut. Die bringt eine zusätzliche Komplexität in die Konstruktion, zusätzliches Gewicht und zusätzliche Einzelteile. Da ich die Rahmen nur für mich baue, reicht es mir aus, wenn es einfach stimmt.

Schaltelemente, -schnell zur Hand

Hier sind Schalthebel bzw. -Drehgriffe und Bremshebel kein besonderes Geheimnis. Anders sieht es schon mit Dynamobetätigung, Aussenklingel (bei Verkleidungen) und Akku-Lichtschaltern aus.
Als fernsteuerbaren Dynamo gibt es Walzendynamos, deren Walze mittig auf der Reifen-Lauffläche läuft. Ich habe im Swift den von Union verwendet. Der beigefügte Schalthebel hat mir aber nicht gefallen, ich habe ihn durch einen billigen Schaltungs-Drehhebel ohne Rasterung ersetzt.
Als Aussenklingel verwende ich eine Radlaufglocke. Die sind zwar nicht erlaubt, bei mässigem Einsatz wird das aber wohl keine Probleme geben. Immerhin ist es besser, wenn die Leute die Klingel schon von weitem hören, als erst dann, wenn man schon direkt hinter ihnen ist. Dann haben die mehr Zeit zum Reagieren, was weniger Stress bedeutet. Kurze Klingelstösse tuns dabei auch, die hören sich dann nicht viel anders an als die üblichen Fahrradklingeln -nur lauter.
Akku-Lichtschalter müssen nicht unbedingt am Lenker montiert werden. Um lange Kabel zu vermeiden reicht auch eine gut zugängliche Position irgendwo am Hauptrahmen.

Gangschaltung, -der Schrittmacher

Viele Gänge, die gut abgestuft sind, sind am Liegerad viel wichtiger als am Normalfahrrad. Da man sich nicht in die Pedale stellen kann, muss permanent mit relativ hoher Trittfrequenz gefahren werden. Bergauf erreicht man das nur mit einem guten Berggang, dem sog. 'Rentnerritzel'. Da man aber mit dem Lieger auch viel schneller fahren kann (zumindest bergab...) sollte man auch bei 60km/h noch mittreten können. Viele Abstufungen dazwischen verhindern, dass man die Knie überlastet, indem man immer in der richtigen (hohen) Trittfrequenz fährt ohne mit übermässiger Kraft reinzupowern.

Seit 2010 habe ich verstärkt Knieprobleme. Diesen versuche ich zu begegnen, indem ich vorne kleiner Kettenblätter verwende und kürzere Kurbeln (155mm). Kurze Kurbeln ermöglichen höhere Trittfrequenzen. Nur wenn ich konsequent hohe Trittfrequenzen fahre und mit wenig Druck, komme ich zurecht.


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