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Bau einer Kopflampe

Nach bisher zwei Vorgängerversionen habe ich inzwischen Erfahrungen mit meinen Kopflampen sammeln können. Sie haben sich bewährt. Da der Akku extern ist, sind sie sehr leicht und tragen sich am Kopf bequem. Der Akku steckt dabei geschützt in der Jackentasche. Der grosse Vorteil ist, dass ich nun nicht mehr jedes Liegerad einzeln mit Licht ausstatten muss. Bei moderner Akkubeleuchtung wird das teuer. Und ich erspare mir, beim Abstellen des Rades jedesmal die Beleuchtung an- und abmontieren zu müssen.
Stattdessen habe ich immer die gleichen Teile dabei, nur einen Akku zu laden und kein Gefummele am Rad. Da die Lampe nicht fest am Rad montiert ist, gilt sie nicht als Fahrradbeleuchtung und unterliegt daher auch nicht den gesetzlichen Bestimmungen einer Fahrradbeleuchtung. (Das schreibe ich hier aber ohne Gewähr!)
Folgende Punkte waren mir wichtig:

  • Unkomplizierte Handhabung und geringes Gewicht.
  • Eine für alle Liegeräder.
  • Möglichst keine Konflikte mit dem Gesetz.
  • Gute Ausleuchtung der Strasse auch in Kurven (Kopf schwenken).
  • Es soll möglich sein, unter der Lampe eine Mütze zu tragen, daher seitliche Anbringung.

Einen Nachteil habe ich allerdings festgestellt: Bei Regen oder Nebel stören die beleuchteten Wassertropfen in Augenhöhe etwas. Richtig schlimm fand ich das bisher aber nicht wirklich.


Grundlage der Lampe ist eine BuM IQ Speed Zweitlampe, also die Version ohne Akku. Dieser 50 LUX -LED Scheinwerfer ist zur Zeit das Topmodell auf dem Markt (2009). Die Lampe wurde elektrisch und mechanisch nicht verändert. Doch welches Gehäuse nehmen?


Ganz einfach: Eine leere Duschgelflasche passte optimal. Ich habe sie dort abgeschnitten, wo Lampenumfang und Flaschenumfang identisch waren, 105mm vom Boden entfernt.


Am Boden liegt eine kleine Platine mit 4 Superflux, wie gehabt immer zwei in Reihe mit einem 27 Ohm-Widerstand. Die Akkuspannung von 7,4V (LiPo) wird durch zwei in Reihe geschaltete Dioden um 2x 0,7V auf nominell 6V reduziert. Damit erübrigt sich der Schaltregler. Die Lampe wird mit einem schmalen Gewebeklebeband fixiert und der Anschlussstecker durch ein Loch im Flaschengehäuse eingesteckt. Den Druckknopf der Lampe kann man problemlos bedienen, und gegen Regen ist alles gut geschützt. Noch einen Gummiriemen drantapen und schon ist die Lampe fertig.

Die Lampe zieht bei der 50 LUX-Einstellung 0,5A, da hält mein 5,5A-LiPo-Akku 10-11 Stunden. In der 10 LUX-Einstellung zieht die Lampe nur noch 0,17A und dürfte einen vollen Akku genüsslich in 32 Stunden leerlutschen.


Alte Ur-Version:


Da die Lampe nicht fest am Rad montiert ist, gilt sie nicht als Fahrradbeleuchtung und unterliegt daher auch nicht den gesetzlichen Bestimmungen einer Fahrradbeleuchtung. (Das schreibe ich hier aber ohne Gewähr!) Trotzdem darf der Gegenverkehr nicht geblendet werden. (Wer verbietet dem motorisierten Verkehr, mich zu blenden? -Vor allem auf linksseitigen Radwegen!)
Die Lampe ist sehr hell und leuchtet die Strasse gut aus. Ausserdem ist die Lampe sehr leicht, ich bemerke sie am Kopf kaum. Der Akku steckt kältegeschützt in der Jacken-Innentasche. Und nicht zuletzt: Ist so eine seitlich getragene Lampe nicht einfach cool!?


Die Lampe besteht aus einem Gehäuse aus Schaumstoffrohr (hier von unten zu sehen), an dessen einem Ende der Scheinwerfer eingeklebt und am anderen Ende drei LED's angebracht sind. An beiden Enden ist noch Isolier-Klebeband drumgewickelt. Dabei muss man darauf achten, dass der Reflektor zum Birnenwechsel dreh- und abnehmbar bleibt. Im Innern des Rohres ist noch Platz für eine Ersatzbirne, die ohne Werkzeug gewechselt werden kann. Ein elastischer Riemen dient der Befestigung am Kopf.


So baut man die Lampe:
Der Scheinwerfer besteht aus einer Fahrrad-Halogenlampe aus dem Baumarkt, Union Halogen Ellipsoid. Das sind die Dinger mit dem Reflektorring aussen rum und die sind im Vergleich zu anderen Lampen gar nicht schlecht. Den Reklektorring habe ich entfernt. Dazu muss vorsichtig die Frontscheibe abgenommen werden. Dann wird das Gehäuse und die Scheibe zurechtgesägt und beide Teile wieder miteinander verklebt. Natürlich kann man den Scheinwerfer auch unverändert belassen, es sieht nur besser aus und hat günstige 50mm Durchmesser.
Als Glühbirne habe ich eine mit 6V / 4,2W verwendet. (Die gibt es bei Reichelt, Best.Nr. L E1354, 1,20 Euro) Die Birne erzeugt viel Hitze, im 2-Stunden-Dauertest ist die Lampe leicht angeschmolzen. Bei kürzerer Leuchtdauer und kühlen Aussentemperaturen müsste es aber gehen. Ich betreibe die Lampe mit 6 Akkuzellen, das sind 7,2V Nennspannung! Halogenbirnen erreichen erst mit etwas Überspannung einen hohen Wirkungsgrad (Danke für den Hinweis, Hanno!). Tatsächlich liegt die Akkuspannung im Betrieb gemessen bei 7,8V in den ersten 20 Minuten. Wie lange die Birne diese Belastung mitmacht, weiss ich noch nicht, ich habe gleich mehrere gekauft. Die Frontlampe ist jedenfalls super hell!
Die Leuchtdioden hinten sind superhelle 10mm-Typen (Auch bei Reichelt, Best.Nr. LED 10-4500RT, 0,38 Euro) Die drei LED's habe ich einfach mit ihren Anschlussdrähten durch ein Stück Schaummatte gesteckt, auf der Rückseite umgebogen und zusammengelötet. Sie sind in Reihe geschaltet und haben keinen Vorwiderstand. Ausgelegt sind sie für 30mA, bei vollem Akku fliesst etwas mehr.
Den Akkupack habe ich selbst zusammengelötet, aber sowas gibt es ja auch fertig zu kaufen. Die Lampe saugt sich genüsslich 750-800mA aus dem Akku. Damit sind zwei Stunden Leuchtdauer auf jeden Fall immer drin. Für mich reicht das. Der Akku kommt bei mir übrigens in die Innentasche der Jacke, Kälte mögen Akkus nicht. Akku und Lampe sind mit einem Cinch-Stecker verbunden, einen Schalter gibt es nicht.

Achtung: Nachtrag! Mein Akku ist mir in der Jackentasche abgeraucht. Er hatte einen Kurzschluss und hat genug Hitze entwickelt um sich durch die Jacke einen Weg ins Freie zu brennen, bevor er auf die Strasse purzelte. Also seht selber, ob ihr einen ungefährlicheren Ort finden müsst oder wollt!

© Oktober 2003, Wolfgang Bion
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