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Die Lenkung

Die gesamte Lenkgeometrie war bisher nur in provisorischen Anfängen vorhanden. Ich habe die Konstruktion noch einmal überarbeitet.


Die Änderung betrifft hauptsächlich die Achsschenkel. Zur Aufnahme der Spurstange und der Lenkstangen verwende ich nun ein Alublech 5mm, welches angeschraubt wird. Links im Bild sind die eingelöteten Gewindebuchsen zu erkennen, rechts eine Sperrholzschablone für das Alublechteil. Die Form der Schablone ist noch nicht endgültig.

Lenkhebel, Spurstange und Längsträger
So sehen Lenkhebel, Spurstange und Längsträger aus, wenn sie fertig sind.

Spurstange
Die Spurstange besteht aus Rohr 12x1 mit an beiden Enden eingelöteten Schraubenmuttern M6. Sie ist deutlich gebogen...

Spurstange eingebaut Spurstange eingebaut
...damit sie auf den Rohren des Lenkdreiecks aufliegt. So bleibt mehr Platz für die Federbewegung der Vorderradachse. Durch die Biegung der Spurstange wird diese allerdings elastisch. Es wird sich noch zeigen, ob das was ausmacht.
Ja, es macht was aus, das war viel zu weich. Ich habe eine neue, geradere Spurstange gebaut, siehe etwas weiter unten.

Die Spurstange wird mit den Alublechen an den Achsschenkeln verschraubt, Gelenkköpfe sorgen für die notwendige Beweglichkeit. Um die Geometrie lt. Ackermann hinzubekommen bin ich folgendermassen vorgegangen:
Die Rechteckrohre der Achsschenkel habe ich mit einem Vierkantrohr (quer) und 2 Schraubzwingen fixiert, sozusagen auf Geradeauslauf. Beide Sperrholzschablonen anschrauben und eine gerade Stange vorne auf die obere Achsschenkelschraube und hinten mittig auf die Hinterradnabe auflegen. Dann deren Verlauf auf die Sperrholzschablone anzeichnen, hier muss die Bohrung hin.

Die Bohrungen lieber etwas zu weit nach aussen setzen (sorgt für gutmütiges Lenkverhalten, erhöht aber die Reibung) als zu weit nach innen (würde in Kurven sehr unruhig werden, erhöht aber auch die Reibung).

Die Konstruktion mit den Alublechen habe ich gewählt, weil man die einfach austauschen kann, falls man mit den Positionen der Anlenkpunkte daneben liegt. Ausserdem siehts etwas aufgeräumter aus.

Achse der Lenkhebel Achse der Lenkhebel
Wie man hier sieht, habe ich die Lenkhebelachsen deutlich schräg nach unten eingebaut. Dadurch bewegen sich die Lenkhebelenden oben auf einer Kreisbahn: In Mittelstellung sind sie senkrecht, in den beiden Endstellungen schwenken sie nach innen zum Fahrer hin. Dadurch kommen sie nicht mit den Rädern in Konflikt, die ja beim Lenken ebenfalls Richtung Fahrer schwenken. Dies ist, glaube ich, die erste wirklich eigene Idee, die ich beim Swift umgesetzt habe. Alles andere habe ich mir ja irgendwo abgeguckt.

Die Lenkhebelachsen bestehen aus Schrauben M10. In die Enden des Lenkhebelträger-Rohres werden jeweils Muttern M10 eingelötet. Leider haben die Muttern in dem Rohr viel Spiel, die Lücken habe ich mit viel Silberlot vollgestopft. Aufpassen, dass kein Lot ins Gewinde läuft!

Alubleche
Inzwischen sind auch die Alubleche fertig. Die sehen schon sehr edel aus neben all dem rohen, rostigen Stahl.
Hinten sieht man noch die provisorisch montierten Lenkhebel an ihrer schrägen Achse.

Lenkhebel
Die Lenkhebel bestehen aus Rohr 22x1 und sind im unteren Teil (oberhalb der Achsaufnahme) stark nach vorne gebogen, die Achsaufnahmen bestehen aus eingelöteten Rohrstücken 12x1. Eine Schraube M10 hier als Achse durchgesteckt hat zwar etwas Spiel, aber nur minimal.

Lenkhebel
Da ich keine Biegevorrichtung für 22er Rohre habe, gings nicht ohne Knicke, stabil genug ist das aber auch so. Die Lenkhebel sind oberhalb der Achsen 33cm lang, nach unten knapp 10cm.

Schubstangen
Nun sind auch die Schubstangen an den Lenkhebeln angeschlossen. Sie bestehen aus M6 Gewindestangen aus VA-Stahl. Die Gelenkköpfe habe ich bei igus bestellt. Sie sind an den Lenkhebeln mit M6-Einlötgewinde und -Schraube befestigt.
Eine neue, geradere Spurstange habe ich mir auch gegönnt:

Spurstange
Diese Spurstange (oben die alte, unten die neue) ist weniger stark gekrümmt und die Gelenkköpfe weisen in Längsrichtung. Sie liegt auch nicht auf den Rohren des Reaktionsdreiecks auf, wie die alte.

Lenkung Lenkung
Die Lenkung von oben. Es fällt auf, dass der Lenkhebel nur wenig nach vorne wandert und viel mehr nach hinten. Das liegt an der unteren Biegung der Lenkhebel und der daraus entstehenden Geometrie. Dieser Effekt ist beim Lenken angenehm und gewollt (und auch vorher genau bedacht! :-)

Armlehne

Ganz nebenbei habe ich dann noch die Armlehnen angebracht. Die sind stabil genug, um sich darauf in Kurven abzustützen.

Jetzt musste ich natürlich gleich mal (oder besser gesagt: endlich mal!) ein paar Rollversuche machen. Die Zufahrt zum Garagenhof geht steil abwärts, 3m Beschleunigungsstrecke runter reichen aus, um den ganzen Hof runter und wieder rauf zu rollen. Und das mit superschlapp aufgepumpten Reifen und noch nicht eingestellter Spur :-)
Natürlich reich das nicht aus, um viel über die Lenkeigenschaften sagen zu können. Aber alles hat funktioniert und die Lenkung verhielt sich angenehm unauffällig. Ich glaube, das wird ein Erfolg!


© Dezember 2000, Wolfgang Bion
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