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Der Tretlagerausleger

Nun folgt endlich der Tretlagerausleger und andere Kleinteile für den Pedalantrieb

Da die Beine beim Pedallieren immer wieder parallel zum Ausleger zu liegen kommen, muss er möglichst schmal sein. Zu schmal darf er aber auch nicht sein, da dann die Stabilität nicht ausreicht. Daher baue ich ihn auf der Oberseite schmal und auf der Unterseite breit.

Die Länge des Auslegers muss genau stimmen, da der Sitz ja nicht verstellbar ist und das Tretlager fest eingelötet wird. Um die richtige Länge zu ermitteln habe ich mich in den Sitz gesetzt (mit Rückenpolster!!!) und bei ausgestrecktem Bein die Länge von der Schuhsole an bis zum Lenkhebelträger gemessen. Davon dann noch die Kurbellänge abziehen. Ich habe dann noch mal 20mm dazugegeben, aber das ist Geschmackssache. Die Länge ergab sich damit zu 55cm. Also schön kompakt, das verspricht torsionssteif zu werden.

Tretlagerhülse
Die Tretlagerhülse wird mit Hilfe eines 1mm dicken Zwischenbleches an die Oberrohre gelötet. Das Zwischenblech sorgt für ordentlich Lötfläche (ohne den Aufwand, eine spaltgenaue Lötfläche vorbereiten zu müssen) und bringt schonmal etwas Torsionssteifigkeit in diese hochbelastete Konstruktion.
Die Oberrohre sind nach unten abgeknickt und nach vorne zusammengeführt. Das wird später die Befestigung für die Frontverkleidung.

Ausrichten
Die Oberrohre werden mit 90mm Abstand an den Lenkhebelträger gelötet. Dazu habe ich hier wieder 12mm Bohrungen angebracht. Das gerade Ausrichten war ganz schön knifflig, gutes Augenmass ist eine grosse Hilfe.
Als Tretlagerhöhe habe ich 40cm (unbelastet) gewählt. Nach meiner Erfahrung schrappt man ab 32cm mit den Hacken an der Strasse und es ist ja noch die Federung zu berücksichtigen.

Unterrohre
Die Unterrohre werden wieder mit einem Zwischenblech an die Tretlagerhülse angelötet. Bei den Materialstärken war mein Lötbrenner schon etwas überfordert.
An der Spitze werden die vier Rohre miteinander verlötet.

Fast fertig
Am Federträger sind die Unterrohre in 160mm Abstand angelötet. Die vordere Spitze sieht aus wie ein Schnabel :-)
Das Swift ist jetzt insgesamt 186cm lang. Ich finde das schön kompakt. Eine Gesamtlänge von 2m ist also machbar.

Knotenbleche
Nun folgen noch Knotenbleche an den Verbindungen zum Hauptrahmen. Diese sorgen für eine sanftere Krafteinleitung.

Knotenbleche
Es sind noch weitere Verstärkungsbleche nötig, um die Torsionssteifigkeit des Tretlagerauslegers zu erhöhen. Diese fertige ich aus 1mm Blech. Damit ist der Ausleger auch noch nicht richtig torsionsfest, wenn er aber den Belastungen Stand hält, reicht es mir erst mal.

Spurstange eingebaut Spurstange eingebaut
Die Kettenlinie verlangt noch nach einer Umlenkrolle, welche hinter dem Sitz eingebaut ist. Die Befestigung stelle ich aus 2mm Blech her. Die Achse besteht aus einem Stück 8mm Gewindestange. Beidseitig der Rolle sind Stücke Alurohr 10x1 aufgeschoben, so wird die Rolle in Position gehalten.

An diesem Punkt konnte ich die Antriebskette provisorisch montieren. Die Gangschaltung habe ich dabei auf einen Gang festgelegt. Dann gings zu einer kurzen Probefahrt in den dunklen Abend hinaus. Die Kette scharrt zwar noch ein wenig am Sitz, das lässt sich aber korrigieren.
Das Swift erweist sich als Kurvenkünstler. Scharfes Einlenken hin und her macht viel Spass und es hebt sich kein Rad in die Luft. Auch ein Powerslide mit blockiertem Hinterrad gelingt. Nach dem Rumkurven einmal schnell auf die Gerade. Da zeigt sich die Lenkung dann etwas wibbelig, wobei sie sich insgesamt auf Geradeauslauf korrigiert. Der Grund ist wahrscheinlich, dass die Spurstange noch Spiel hat (hab die Gelenkköpfe nicht festgekontert). Ich werde mir auch angewöhnen müssen, die Lenkhebel nur ganz leicht mit den Fingerspitzen festzuhalten. Dann werden die Lenkbewegungen ruhiger. Ansonsten werde ich wohl eine Lenkungsdämpfung einbauen. Zum Glück sind die Lenkhebel sehr lang. Die Armlehnen sind zu niedrig, hier kann ich noch schön dick aufpolstern.
Gespannt bin ich noch auf die Vorderradbremsen, die sind nämlich noch nicht angeschlossen.
Soweit bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Noch ein bisschen Kleinkram, dann ist der Rahmen fertig.


© Dezember 2000, Wolfgang Bion
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